Einleitung

„Die Motivation zu lernen ist von Natur aus auf Zwischenmenschlichkeit angelegt. Es ist die Interaktion mit anderen Menschen, durch die Personen unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Herkunft das Lernen als eine wertvolle Erfahrung zu bewerten lernen, Freude am Prozess des Lernens gewinnen, sich stolz fühlen, wenn sie Wissen erwerben und ihre Fertigkeiten entwickeln. Angesichts der zwischenmenschlichen Beziehungen, die im Klassenzimmer möglich sind, können Gleichaltrige die Lernmotivation äußerst positiv beeinflussen.“ (Johnson/Johnson 1985).

Kooperative Lernformen finden in unterschiedlichen theoretischen und methodisch-didaktischen Ansätzen große Bedeutung (vgl. Konrad/Traub 2008, 1). „Kooperation“ ist nicht nur ein sehr oft verwendetes Wort, sondern auch ein vielsagendes, denn sie findet in vielfältiger Art und Weise unter Schüler/innen als Partnerarbeit oder Kleingruppenarbeit statt. Studien zum gemeinsamen Lernen von Schülerinnen und Schülern belegen überwiegend positive Effekte auf verschiedene affektive, kognitive, motivationale und soziale Verhaltensmerkmale. Die Voraussetzung dafür sind Gruppenarbeiten, die in geeigneter Form organisiert sind. Gemeint sind Lernarrangements, die eine koordinierte, methodisch strukturierte Lernaktivität anregt und dies im Sinne einer positiven Abhängigkeit der Gruppenmitglieder tut (vgl. Wehr/ von Carlsburg 2013, 185f). In meiner vorliegenden Seminararbeit stelle ich das Modell der ‚Zukunftswerkstatt‘ als Methode kooperativen Lernens dar, indem ich zunächst das kooperative Lernen und anschließend das Modell der Zukunftswerkstatt erläutere. Dabei ging es mir zunächst darum, das kooperative Lernen von einer konventionellen Gruppenarbeit zu unterscheiden und die allgemeine Relevanz kooperativer Lernformen im (Berufs-)Leben zu offensichtlich zu machen.