Triangulation
Die Triangulation wurde in den 1970er Jahren entwickelt und stammt ursprünglich aus der Vermessungstechnik. Ausgangspunkt der Triangulation war die mangelnde Anerkennung der quantitativ Forschenden gegenüber den qualitativen Forscher/innen. Die Bestrebung war, die Legitimation qualitativer Untersuchung zu steigern, in dem unterschiedliche Datenerhebungsmethoden zur Untersuchung von Phänomenen kombiniert wurden. In der weiteren Entwicklung der qualitativen Forschung wurde die Triangulation auch als Gütekriterium verwendet. Insgesamt können in der Literatur drei Verwendungsweisen identifiziert werde (Begley, 1996; Thurmond, 2001):
- Triangulation als Validierungsstrategie, um die Ergebnisse breiter abzusicher und durch den jeweiligen anderen Ansatz zu bestätigen.
- Triangulation als Ansatz zur Generalisierung von Forschungsergebenissen. Das bedeutet, dass die qualitativen in Kombination mit den quantitativen Ergebnissen somit generalisiert werden können.
- Triangulation als zusätzlicher Weg, um mehr Wissen zu generieren in dem mit der jeweils anderen Methode die Ergebnisse des jeweils anderen Ansatzes ergänzt und somit die Erkenntnis zum Gegenstand erweitert wird.
Allen Ansätzsen ist zu eigen, dass es darum geht, mit den jeweiligen Stärken des anderen Ansatzes die Schwächen gegenseitig auszugleichen, indem die Grenzen wechselseitig aufgezeigt werden können. Norman Denzin (1973) kann heute als Begründer der Triangulation in der qualitativen Forschung betrachtet werden. Seit dem Jahr 1978 erhält die Triangulation in der qualitativen Forschungsszene viel Aufmerksamkeit. Insgesamt werden vier Triangulationsarten unterschieden (Begley, 1996; Thurmond, 2001):
- Daten-Triangulation
- Investigator- oder Forscher*innen-Triangulation
- Within-Methode (Hybridisierung)
- Between-Methode (Sequenzierung)
Die Daten- und Forscher/innen-Triangulation werden am häufigsten verwendet. Es geht zum einen darum, dass entweder verschiedene Daten auf das gleiche Phänomen hin erhoben werden oder mehrere Forschende mit der gleichen Methodik dasselbe Phänomen untersuchen und anschließend Vergleiche ziehen. Bei der Theorie-Triangulation verwenden die Forschenden zwei und mehr Theorien, um das Phänomen von unterschiedlichen theoretischen Standpunkten aus zu betrachten. Die Methoden-Triangulation wird am wenigsten verwendet und gilt als sehr kompliziert. Denzin (1973: 304) sagt dazu: „Zusammengefasst beinhaltet methodologische Triangulation einen komplexen Prozess des Gegeneinander-Ausspielens jeder Methode gegen die andere, um die Validität von Feldforschung zu maximieren“. Da die methodologische Triangulation sehr komplex und aufwendig ist, gibt es kaum Studien, die diesen Typus verwendet haben. Innerhalb der methodologischen Triangulation werden zwei Unterarten unterschieden, nämlich die Within-Methode und die Between-Methode. Während bei der Within-Methode unterschiedliche Methodologien oder Methoden zeitgleich durchgeführt werden, geht es bei der Between-Methode um die Sequenzierung, das heißt, dass zuerst die eine Methodologie oder Methode und anschließend die andere verwendet und durchgeführt wird.
Methodenkombination