Mixed Methods Research geht jedoch viel weiter als Triangulation und Methodenkombination es getan haben. Zentrales Merkmal von Mixed Methods Research ist die Integration des qualitativen und quantitativen Strangs in der Datenerhebung, Analyse und Berichterstattung. Ohne Integration beider Stränge kann ein Mixed Methods Design nicht als Mixed Methods Research bezeichnet werden, es entspricht damit lediglich einer Methodenkombination. Mixed Methods Research wird definiert als die Kombination und Integration von qualitativen und quantitativen Methoden im Rahmen des gleichen Forschungsprojekts. Es handelt sich also um eine Forschung, in der die Forschenden im Rahmen von ein- oder mehrphasig angelegten Designs sowohl qualitative als auch quantitative Daten sammeln. Die Integration beider Methodenstränge, d.h. von Daten, Ereignissen und Schlussfolgerungen, erfolgt je nach Design in der Schlussphase des Forschungsprojekts oder bereits in früheren Projektphasen“ (Kuckartz, 2014: 33). Insgesamt haben sich sechs Designtypen entwickelt, in denen qualitative und quantitative Forschung gemixt werden:
  1. Paralleldesign (convergent)
  2. Sequentiell erklärendes Design (explanatorisch)
  3. Sequentiell erkundendes Design (explorativ)
  4. Integriertes beziehungsweise eingebettetes Design
  5. Transformatives Design
  6. Multiphasen Design
Mixed Methods Research hat sich inzwischen zu einem eigenständigen, sehr komplexen und umfassenden Methodenzweig entwickelt. Es gibt spezifische Zeitschriften, Gütekriterien, Notationssysteme und eine intensive Diskussion bezüglich der Entwicklung des Forschungsprozesses und der Etablierung im Kanon der Methoden. Einige wenige Autoren bezeichnen die Mixed Methods Research neben den qualitativen und quantitativen Forschungsansätzen bereits als drittes Forschungsparadigma im Reigen wissenschaftlicher Methoden, was sich bisher aber nicht durchsetzen konnte (Kuckartz, 2014). 

Lesetipp

Als Lesetipp kann der Artikel von (Carr, 2009) empfohlen werden. Der Autor setzt sich anhand einer explanatorischen sequentiellen Mixed Methods Studie mit dem Mehrwert dieses Designtyps für pflegewissenschaftliche Studien am Beispiel des unzureichenden postoperativen Schmerzmanagements bei Frauen auseinander. Im ersten Teil der Studie wurde ein standardisierter Fragebogen eingesetzt, um die Dimensionen Schmerzen, Angst und Depression von 85 Frauen postoperativ zu erheben. Anschließend wurde mit 45 Frauen aus dem Sample halbstrukturierte Telefoninterviews über ihre Erlebnisse geführt. Fazit des Autors ist, dass dieses Design unterstütz, die Bedeutung quantitativer Daten durch die qualitativen Interviews tiefgehend zu erklären und somit einen Mehrwert bezüglich der Wissensgenerierung zu erzielen (Carr, 2009).

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